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Wenn nichts mehr geht

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Wenn nichts mehr geht

Simone Anja Melzer fragt auf Ihrem Blog nach Wegen, was wir tun können, wenn nichts mehr geht.

Da kann ich aus eigener Erfahrung so einiges beitragen, weshalb ich hier meine Geschichte erzähle. Denn auch ich stand vor einigen Jahren vor dieser Situation.

Ich arbeitete damals  als Stellvertretende IT-Leitung und hatte oft eine viel zu lange Arbeitswoche und war auch am Wochenende immer erreichbar. Zusätzlich gab es Knartsch in der Familie, weil ich mir hier keine Zeit nahm. Es kam also, wie es kommen musste, ich konnte die geforderten Aufgaben irgendwann fast nicht mehr bewerkstelligen, musste immer mehr Zeit investieren und verlor mich dabei in vielen Kleinigkeiten.

Dann kam irgendwann Stress mit der Vorgesetzten dazu und ich wurde krank. Für mich war es das Gefühl, nichts mehr leisten zu können und vor allem nicht mehr gebraucht zu werden, was mir eine große Leere verschaffte. Da man mir dann auch noch die Kündigung aussprach – diese wurde dann kurze Zeit später zurückgezogen – führte das Ganze dann zu einer Depression, in dessen Verlauf ich mich fast nicht mehr aus dem Haus bewegt hatte. Irgendwie bekam ich dann nach einigen Wochen aber doch noch die Kurve – was ich auf meine zuvor gemachte Ausbildung zum Anti Stress Trainer zurück führe.

Denn diese hatte mir zuvor die Möglichkeiten vermittelt, mit solchen Situationen umzugehen. Ansonsten hätte ich sicher fremde Hilfe benötigt, davon bin ich absolut überzeugt.

OK, es ging auch nicht ganz ohne diese Hilfe, doch waren es nur kleine Denkanstöße von außen, die mir halfen.

Wie ich das geschafft habe? Durch konsequentes Handeln!

Im Grunde genommen waren es mehrere Faktoren, die für mich entscheidend zur Lösung beitrugen.

1. Nimm deine derzeitige Situation als Chance wahr, dein Leben jetzt zu ändern.

Unser Leben ist Veränderung. So sehe ich auch meine damalige Situation mittlerweile als Hinweis darauf, dass es in falschen Bahnen lief. Ganz gleich, ob es sich um Burnout oder Mobbing (so hab ich es damals empfunden), um Krebs oder welche Krankheit es auch immer ist, bin ich heute davon überzeugt, dass alle Krankheiten Hinweise darauf sind, dass in unserem Leben etwas falsch läuft und wir die Richtung in unserem Handeln ändern sollen. Wir sollen aus der Situation etwas erkennen. Dann können wir uns auch selber heilen.

2. Erkenne Deine Situation und erkenne, dass Du dafür verantwortlich bist.

Wir sind, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken.
Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.
Buddha

Kaum ein Arzt oder Psychologe wird dir sagen, dass Du für die Situation verantwortlich bist und wird die Schuld auf Deine Vorgesetzten, Kollegen oder die Umstände schieben. Aber es ist genau so. Du bist für Deine Situation verantwortlich und niemand anderes. Durch dein Verhalten hast du sie herbei geführt.

Nur Du kannst dich zum Opfer machen, auch wenn du das jetzt vielleicht nicht hören magst. Es ist die innere Einstellung, die es zu ändern gilt. Wenn du das erkannt hast oder es auch nur einsiehst, das du Schuld an dem Dilemma bist, bist Du auch in der Lage, es dauerhaft und nachhaltig zu ändern.

Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als über Dunkelheit zu klagen. Chinesisches Sprichwort

3. Suche Dir Unterstützung von außen

Wie ich schon geschrieben habe, habe auch ich Hilfe in Anspruch genommen. Mir genügten zunächst nur einfache Gespräche, um mir klar zu werden, in welcher verfahrenen Situation ich war und dann ins Handeln zu kommen. Durch meine Vorbildung war es mir relativ schnell klar, meine Situation zu erkennen. Doch schon der erste Schritt gelingt oftmals nicht ohne Hilfe. Diese Hilfe kann ein Freund oder der Partner sein, oder auch ein Arzt oder Therapeut.
Solltest Du Unterstützung suchen, bin auch ich dir sehr gerne dabei behilflich. Doch vor allem erkenne auch an der Situation. Letzten Endes kannst nur Du dir aus der Situation heraus helfen.

Wenn Du eine helfende Hand suchst, findest Du Sie am Ende deines eigenen Armes.
aus dem Orient

4. Komme ins Handeln – dazu gibt es einen für dich passenden Weg

.

Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin,
dass du dein Leben ändern kannst,
indem du deine Geisteshaltung änderst.
Albert Schweitzer

Für mich war es die Natur, die mir den Weg aufgezeigt hat. So ging ich dann im nächsten Schritt täglich über Stunden in die Natur. Die Umgebung führte dazu, dass ich mich sehr schnell erholte, sich mein Gemüt wieder erhellte und ich klare Gedanken fassen konnte.

Ich begann wieder zu meditieren, übte mich im QiGong und in der Achtsamkeit.

Bedingt durch diese Übungen und den Kontakt zur Natur konnte ich feststellen, was ich vom Leben erwarten wollte und so entwickelte ich Visionen, die ich heute schon zu einem großen Teil lebe. Diese entwickeln sich ständig weiter und so kann ich jetzt sagen, dass auch ich mich ständig weiter entwickle und oft neues probiere. Mein Leben ist ein Abenteuer.

Gerade in diesen Bereichen gibt es wunderbare Übungen, die auch in einer Notfallsituation sehr schnell helfen, diese zu bewältigen.

5. Lass Dich nie wieder von Deinem Weg abbringen.

Bist Du einmal ins Handeln gekommen und auf dem Weg der Veränderung, dann gehe Deinen Weg weiter. Lass Dich gerne von anderen beraten, aber treffe dann Deine Eigene Entscheidung. Höre dabei immer auch auf dein Herz. Es zeigt Dir Deinen Weg.

Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt selbst keine Spuren.
Che Guevara

Geh diesen weiter und immer weiter. Und denke immer daran. Es gibt nur einen einzigen Menschen, der Dich von der Geburt bis zu Deinem Tod begleitet – und der bist Du.

mein Fazit:

letzten Endes braucht es in allen Fällen immer den unbeugsamen Willen der betroffenen Person, die derzeitige Situation ändern zu wollen und die Tatkraft und den Mut, den Weg der Veränderung zu gehen. Nur wenn dieses vorhanden ist, kann dir eine außenstehende Person eine Hand reichen, um dir zu helfen.
In allen anderen Fällen ist jede angebotene Hilfe vergebens, und Du fällst dann direkt wieder in das Loch.

Quelle Titelbild: pixabay.com

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Me_webFrank Ohlsen ist Entspannungstrainer und Outdoorcoach mit den Schwerpunkten Achtsamkeit, Mentaltraining und Persönlich-keitsentwicklung. Seine Vision von einer besseren Welt lautet: Meine Reisebegleiter jeden Tag ein bisschen glücklicher machen und Wege aufzeigen, dass es so bleibt.

Neben meiner Ausbildung als Antistress-Trainer arbeite ich als Outdoorcoach und Naturtherapeut. Ich habe für mich erkannt, dass die Natur unser größter Lehrer ist, wenn wir unsere Augen und Ohren und unser Herz öffnen.
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6 Gedanken zu „Wenn nichts mehr geht“

  1. Dankeschön für die Erinnerung lieber Frank,

    auch ich war schon öfter mal an diesem Punkt, bei dem nichts mehr ging und ich dringend etwas ändern musste. Wir merken zwar, dass es nicht mehr so weiter geht aber bis wir dann wirklich etwas tun vergeht u. U. noch eine ganze Weile, auch das habe ich so erlebt. Und braucht es manchmal einfach eine Erinnerung.
    Beim letzten Mal (ich hatte das schon mehrfach 😉 ) ist dann ein Artikel drüber entstanden: http://finde-deinen-eigenen-weg.de/warum-es-auch-mal-einen-gammeltag-geben-muss/
    Herzliche Grüße
    Barbara

  2. Lieber Frank,

    mal wieder ein ganz toller Artikel. Tatsächlich ist es so, dass wir erst eine vor den Bug bekommen müssen, bevor wir etwas ändern, bei dir war es ein Burnout (übrigens tolles Foto) und bei mir war es ein heftiges Mobbing, was mich dazu veranlasste, mir zum einen Hilfe zu holen und anschließend etwas zu ändern.

    Es ist genauso wie du sagst, wir sind selbst verantwortlich und nur wir können selbst etwas ändern.

    Liebe Grüße
    Gabi

    1. Liebe Gabi,
      im Grunde genommen war es wohl auch bei mir eher Mobbing – zumindest habe ich es so empfunden.
      Aber wie gesagt, wir machen uns unsere Gefühle selbst und uns auch selbst zum Opfer.
      Lieben Dank
      Frank

  3. Lieber Frank,
    es ist wirklich wichtig, es erst einmal SELBST wahrhaben zu wollen. Solange du funktionierst, glauben die anderen auch, dass es ja geht und du nur am rumjammern bist. Ich kenne die Situation. Und von bestimmten Personen habe ich auch heute noch das Gefühl, dass sie es immer noch nicht verstanden haben, dass ich irgendann wirklich nicht mehr konnte.
    Meine Therapeutin, die ich mir dann gesucht habe, leider auch nicht. Sie wollte mich einfach in das übliche Hamsterrad zurückführen, weil diese „Strukturlosigkeit“ die Ursache für meine Verwirrung war. Was mir geholfen hat, ist mein unbändiger Wille, es selbst zu schaffen. Und das tue ich jetzt. Denn verändern können sowieso immer nur wir selbst etwas. Andere können einen bestenfalls Impulse liefern.
    Indem ich einfach auch mehrere Schritte zurückgetreten bin, habe ich mir wieder Luft und Überblick verschafft. Heute bin ich dankbar für die unschöne Zeit, da sie mir endlich vor Augen geführt hat, wo ich mir selbst aus dem Weg gegangen bin.
    LG
    Sybille

    1. Liebe Sybille,
      ich stelle immer wieder fest, wie sehr sich doch die Lebenssituationen Gleichgesinnter gleichen. Es ist wohl so, dass wir erst schwere Zeiten erleben müssen, bis wir erwachen.
      Und das immer und immer wieder, wenn wir auf den alten Wegen bleiben.
      Es ist gut, dass du es geschafft hast.
      Liebe Grüße
      Frank

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