Konsumieren bis die Erde bricht

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…was der Konsum wirklich kostet.

Im Moment mache ich mir viele Gedanken über die langfristigen Auswirkungen unseres Konsums. Gerade aufgrund der aktuellen Situationen in der Welt aber auch bei mir vor der Haustür frage ich mich, wie weit das noch gehen muß, bis wir mal aufwachen.

Was meine ich mit Konsum? In diesem Artikel geht es um die Auswirkungen der Ausbeutung unserer Natur und Ihrer Zerstörung durch Neubauten. Ob nun das Fracking, die Ausbeutung durch Wasserentnahme oder die ebenerdige Zerteilung der bestehenden Natur, alles hat einen Einfluß auf unsere Zukunft und ich sehe diesen überwiegend als negativ.

In einem weiteren Artikel werde ich die Auswirkungen der Globalisierung beleuchten.

Der Stamm der Cree hat geweissagt:

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Heliport in Dänemark

Es geht uns ja nicht wirklich schlecht und so denken wir dann wohl auch nicht wirklich darüber nach. Was interessiert mich, wenn in Dänemark auf der Insel Rømø ein Heliport gebaut werden soll? Ist doch weit weg und nur 10 geplante Starts und Landungen am Tag. Und das bisschen Natur, was da zerstört wird. Davon gibt es doch genug oder?

Für mich hat der Erhalt der letzten natürlichen Flächen eine hohe Priorität.

Wenn ich dann Projekte sehe, wie die geplante Elbvertiefung, Fracking in der Lüneburger Heide oder aktuell die wohl doch nicht so sicher beschlossene Alpha E Variante für den Ausbau der Deutschen Bahn, dann kriege ich einen dicken Hals.

Ganz zu schweigen von den Vergehen, die der Mensch ansonsten auf der ganzen Welt begeht.

Aber mal Stück für Stück an aktuellen Situationen hier im Norden Deutschlands erklärt.

Elbvertiefung

Hamburg will mit aller Macht die Elbvertiefung – angeblich um für die großen Schiffe gerüstet zu sein. Doch das Containergeschäft stagniert seit Jahren, der erwartete Anstieg blieb komplett aus.  Hier berichtete am 14.02.17 Panorama über den Irrsinn der großen Pötte. Ich befürchte ja, dass die Vertiefung kommen wird, auch wenn sie jetzt durch die aktuellen Urteile zunächst ausgesetzt sind und die Pläne nachgebessert werden müssen.

Fracking

Ein gravierendes Problem auf der ganzen Welt ist meiner Ansicht nach auch das Fracking. Auch wir hier in unserer Heimat sind davon betroffen.

Was Fracking ist, erklärt das kurze Video.

Welchen wirtschaftlichen Sinn Fracking hat bei den rückläufigen Bedarf an Öl und Gas frage ich mich wirklich. Es ist teuer und sehr umstritten.

Seit Mitte letzten Jahres erlaubt Niedersachsen das Fracking in der Lüneburger Heide gegen alle menschliche Vernunft.

Aber Moment mal. Ist die Lüneburger Heide nicht ein Naturschutzgebiet?
Ja klar, aber die Natur kann sich zunächst einmal nicht wehren. Die Rechnung für unsere heutigen Versagen zahlen ja nicht wir. Das müssen spätere Generationen tun.
Dazu später noch etwas mehr….

Bleiben wir doch mal in der Lüneburger Heide und gehen auf die Entnahme von Trinkwasser ein.

Trinkwasserentnahme in der Lüneburger Heide

Bereits 2010 ging aus einem Bericht der IGN Hanstedt hervor, dass nach 20 Jahren Wasserentnahme der Grundwasserspiegel in der Nordheide um 50 cm gesunken ist, Quellen sind direkt nach der Grundwasserentnahme trocken gefallen und an Gebäuden im Entnahmegebiet gab es ungeklärte Setzungsschäden.

Aktuelle Meldungen gibt es hierzu aus Vögelsen, wo der Konzern Coca Cola für seine Vio Produkte jährlich zus. 350.000 Kubikmeter Wasser entnehmen wollen.

Windkraftpark in der Nordsee

Ein weiteres Beispiel, wo der Mensch versagt hat ist der Windpark Butendiek 32 km westlich von Sylt. Trotz der vorgebrachten Studien zu den Auswirkungen auf den Schweinswal oder auch die Seevögel und der Klage des BUND ist dieser seit 2014 im Ausbau. Dieser hätte in der vorliegenden Form niemals genehmigt werden dürfen, und doch wurde es so gemacht.

Leidtragende sind der geschützte Schweinswal und Pracht- und Seetaucher, die hier Ihre Brutgebiete haben.

Schweinswal im Fjord- und Beltcenter Kjerteminde – Foto: Sven Koschinski
Der Windpark Butendiek liegt innerhalb der absoluten Verbreitungsschwerpunkte der Stern- und Prachttaucher im für sie ausgewiesenen EU-Vogelschutzgebiet (dunkelrote Flächen). Die rechte Karte zeigt die genehmigten und geplanten Windparks. – Abb. aus Garthe et al. 2015

was soll noch alles passieren?

Das war jetzt nur mal ein kurzer Überblick über das Versagen des Menschen. Und es scheint kein Ende in Sicht.

Warum werden einmal eingeschlagene Wege nicht verlassen, wenngleich doch mittlerweile die Richtigkeit längst widerlegt wird? Einen falschen Weg weiter zu gehen, nur weil man schon so weit gegangen ist und schon so viel investiert hat ist die reinste Form des Wahnsinns, der wir immer wieder unterliegen.  Es mag sein, dass der Weg zu Beginn richtig war – doch dürfen deshalb neue Erkenntnisse außer Acht gelassen werden?

Wir aber konsumieren weiter, bleiben gierig und denken nicht an die Zukunft.

Wie stellte Albert Einstein doch schon fest:

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.

Doch wir machen weiter wie bisher, als gebe es kein Morgen. Das der Mensch am Sterben der Arten die größte Schuld trägt, ist längst bewiesen.

Sollte es noch eine Möglichkeit geben, das sechste Massensterben zu beseitigen, dann sollten wir jetzt die Weichen dafür stellen. Es wird allerhöchste Zeit.

Auch hier haben die amerikanischen Ureinwohner eine wichtige Weisheit geprägt:

Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt,
wir haben Sie von unseren Kindern geliehen.

Indianische Weisheit

Transport von Gütern

Kaum einer unter uns macht sich Gedanken dazu, was der Transport von Gütern eigentlich für Kosten verursacht. Und damit meine ich nicht nur die Kosten, die gerade im Moment des Transports anfallen, sondern viel mehr die Kosten, die zukünftige Generationen durch die anschließende Reinigung des Planeten haben. Diese sind schon jetzt erheblich, und mit dem, wie es bisher läuft, weiter zu machen, wird es nicht besser.

Dabei ist der Einfluss auf unser Klima natürlich auch nicht zu vernachlässigen.

Das folgende Video zeigt sehr schön, wie wir durch unser Einkaufsverhalten ganz unbewusst zur weiteren verschmutzung unserer Mutter Erde beitragen. Oder hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, dass ein einzelner Plastiklöffel bereits viele tausend Kilometer zurück gelegt hat, bevor wir diesen aus dem Regal ziehen, um diesen dann nach der Benutzung in den Müll zu werfen?

Ganz zu schweigen von dem Umstand, daß bei der Herstellung des selben Löffels Öl gebraucht wird und durch die Förderung und Produktion der CO2 Ausstoß weiter erhöht wird.

Zwar wirst du alleine durch den Verzicht auf Plastiklöffel kaum etwas bewirken, aber wenn vielleicht 1 Millionen Menschen etwas in Ihrem Verhalten  verändern, trägt es schon dazu bei.

Globalisierung und die Gefahren

Es tut sich sehr viel im Welthandel. Und auch hier machen wir uns dank des Internets kaum mehr Gedanken, woher die Waren kommen. Hauptsache billg! Doch wo führt der Geiz ist geil Wahn hin?

Da werden Produktionsstätten ins Ausland verlagert, weil dort nur einene Bruchteil für die Arbeitskraft bezahlt werden muss. Und wieder verschwinden dann hier einige hundert Arbeitsplätze.

Das bedeutet für mich im Umkehrschluß, dass wir zwar im Globalen Bereich die Wirtschaft stärken, National aber dann wieder Arbeitsplätze gefährden.

newsletter Quelle:pixabay

Sofern es mir möglich ist, versuche ich daher immer die lokalen Märkte zu stärken, indem ich beim Händler vor Ort einkaufe.

Die Überfischung der Meere

seit 1950 bis heute sind rund 90 % der Fischbestände aus den Meeren verschwunden. Und wenn wir so weiter machen werden wir den Rest vermutlich bis 2050 vernichtet haben.

Obgleich es für Fischarten wie z.B. dem Blauflossenthunfisch Empfehlungen der Umweltorganisationen gegebn hat, max. 10.000 t jährlich zu fangen, wurden diese auf fast 30.000 t festgelegt, aber es werden dann nochmal doppelt so viele tatsächlich gefischt.

Beim Krabbenfang wird durch die Fischerei mit dem Beifang in Kauf genommen, dass ein beträchtlicher Anteil an Fischen stirbt und ungenutzt ins Meer zurück gekippt wird.  Bei 1 kg Krabben werden dabei rund 9 kg andere Fische tot ins Meer zurück gekippt.

Ähnlich schlimm sieht es in der übrigen Schleppnetzfischerei aus. Und bei der Produktion von Zuchtlachs werden für 1 kg Lachs umgerechnet 5 kg Fangfisch verfüttert.

Neben der Überfischung der Meere sorgen aber auch noch weitere Einflüsse für das Sterben der Ozeane. Und wenn die Ozeane nicht mehr Sauerstoff produzieren – die Hälfte des Sauerstoffs kommt aus dem Meer, haben wir weitere Probleme.

Plastikmüll und seine Vermeidung

In allen Bereichen unseres Lebens hat Plastik die Herrschaft übernommen. Ob in der Verpackung, bei der Herstellung von Spielzeug, in unserer Kleidung oder unserer Unterhaltungselektronik.

Selbst in Waschmittel oder Zahncreme und anderen Pflegeprodukten findet sich Plastik.
Nur ein sehr geringer Anteil von dem, was dann auf dem Müll landet, wird tatsächlich recycelt. Vieles davon landet über unterschiedliche Wege im Meer.

Dabei gibt es zu vielen Dingen durchaus Alternativen wie z.B. Trinkflaschen und Becher aus Grünlagen, oder eben den Löffel aus Holz oder Metall, der Kleidung aus Hanf- Baumwolle oder Leinen usw.

Produktion für die Tonne

Wir leben in einer Konsumgesellschaft. Geht etwas kaputt, wird es nicht mehr repariert, sondern gleich neu gekauft. Ab damit auf den Müll.

Nur ein kleiner Teil wird wirklich recycelt. Es fehlen die Kapazitäten dafür. Doch nicht nur das. Fast jede Art von Waren werden über den Bedarf hinaus produziert und landen dann ebenfalls wieder in der Tonne. Das fängt bei Nahrungsmitteln an, setzt sich über kleinere Artikel aus dem Haushaltsbedarf fort und stoppt auch nicht bei den großen Artikeln wie den Autos.

Die Industrie wird subventioniert und so ist es preiswerter die Produktionsstrassen laufen zu lassen. Die Zeche dafür bezahlen wir alle zusammen. Hinzu kommen dann noch geplante Ausfälle der Technik kurz nach Ablauf der Garantiezeit.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo ein Gerät, welches die Garantiezeit überstanden hatte im Grunde genommen dauerhaft lief. Da kam es dann wirklich irgendwann zu dem Zustand, dass ein neues Gerät gekauft wurde, weil man es wollte und nicht weil man es mußte.

Fazit

Wie schon im ersten Teil der Serie zeigt sich auch hier wieder, dass wir eine absolute Konsumgesellschaft geworden sind. Natürlich auch durch die Unterstützung der Industrie und der entsprechenden Werbekampagnen.

Aus meiner Sicht lohnt es sich einfach mal den Kopf zu gebrauchen und unseren Konsum auch im Hinblick auf den Schutz unserer Erde zu betrachten und entsprechende Entscheidungen zu treffen.

Wir sind es unseren Kindern und Kindeskindern schuldig, uns für den Erhalt der Natur einzusetzen!

weitere Quellen für den Neugierigen Leser

Bündnis 90 Die Grünen Fracking in der Lüneburger Heide
TAZ.de Quecksilber am Bohrloch
Welt.de Warum Niedersachsen das Fracking erlaubt
NDR.de Fracking: Gesetz soll schneller kommen
TAZ.de Angst vor der Lüneburger Wüste
TAZ.de Nebenwirkung tote Wale
NABU Zu viel Lärm im Meer
NABU Chance fürs Klima – Risiko für die Meere
Amazonas.de Rätsel der Artenvielfalt
Titelbild Pixabay

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Wege zum Glück – Spaziergänge in der Natur

Frank Ohlsen ist Entspannungstrainer und Outdoorcoach mit den Schwerpunkten Achtsamkeit, Selbstliebe und Persönlich-keitsentwicklung. Seine Vision von einer besseren Welt lautet: Meine Reisebegleiter jeden Tag ein bisschen glücklicher machen und Wege aufzeigen, dass es so bleibt.

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