Erinnern Sie sich an die alte indische Schöpfungsgeschichte?
Danach schuf Gott zuerst die Muschel und dann den Adler. Den Menschen gab er die Möglichkeit, zwischen dem langweiligen Dasein einer Muschel und dem aufregenden, spannenden Leben eines Adlers zu wählen.
Die Wahl müsste eigentlich klar sein, werden Sie sagen.
Natürlich sollte sich jeder Mensch für ein Dasein als Adler entscheiden.
Aber es ist etwas passiert, mit dem wohl keiner gerechnet hatte.
Viele Menschen haben sich gegen das Leben der Muschel und gegen das Leben des Adlers entschieden.
Sie wollten zwar die Vorteile des Adlers für sich haben, aber nicht den Preis dafür zahlen. So haben sie ein Tier gesucht, das ihren Anforderungen gerecht wird. Und sie haben das Tier schließlich gefunden: die Ente.
Das Problem ist, dass wir die Enten gar nicht immer gleich erkennen, wenn wir nicht wissen, worauf wir achten müssen. Ganz oberflächlich betrachtet, haben die Enten sogar ein wenig vom Adler. Wenn Sie aber wissen, worauf Sie achten müssen, dann werden Sie feststellen, dass die beiden völlig verschieden sind.* * * * *Lassen Sie uns einige Situationen anschauen, an denen wir den Charakter der Ente erkennen können.
Sind Sie schon einmal 15 Minuten später in den Frühstücksraum gekommen, als es die offizielle Frühstückszeit erlaubt? Wenn Sie einer Ente begegnen, dann wird sie Ihnen sagen: „Tut mir leid, aber Sie sind zu spät. Haben Sie nicht das Schild draußen gelesen? Frühstück gibt es nur bis zehn. Quak, quak, quak…“
Ein Adler wird dagegen fragen: « Das Buffet ist leider schon abgeräumt, kann ich Ihnen schnell noch etwas in der Küche fertigmachen lassen? Was hätten Sie gern?“
Wenn Sie in einem Bauhaus wenig Zeit haben, der einzige Verkäufer auf 1.000m² gerade mit einem Kunden beschäftigt ist und Sie ihn höflich unterbrechen: „ Entschuldigung, ich habe nur eine Frage: wo steht die braune Holzfarbe? “, dann wird Ihnen eine Ente antworten: „Sehen Sie nicht, dass ich gerade einen Kunden bediene? Ich kann nur einen Kunden gleichzeitig bedienen. Bitte warten Sie, bis ich zu Ihnen komme! Quak, quak,quak…“
Vor einigen Monaten wollte ich in einem Hotel in Atlanta einchecken.
Ich hatte eine Reservierung und eine Bestätigung vom Hotel. Als ich dort ankam, war das Hotel ausgebucht. Die Dame an der Rezeption teilte mir mit, dass die Reservierung leider nicht gültig sei, denn das Hotel sei hoffnungslos überbucht. Sprach´s und ließ mich stehen. Ich bestand auf meinem Recht, aber das einzige, was die Dame mir entgegnete war: „Wenn das Hotel voll ist, dann ist es voll. Ich kann keine Zimmer zaubern.“ Weiter wollte sie sich nicht mehr mit mir beschäftigen.
„Aha“, dachte ich, „eine Ente“. Also verlangte ich nach Ihrem Vorgesetzten. Sie erwiderte unwillig: „Der wird Ihnen auch nichts anderes sagen.“ Mit diesen Worten wollte sie hinter einer Tür verschwinden.
Mit Sicherheit war hinter dieser Tür ein Ententeich und sie wäre mit einer anderen Ente wiedergekommen.
Also bat ich sie, mir einen Adler zu bringen. „Einen was??“ wollte sie wissen.
Ich erklärte ihr: „Bringen Sie mir jemand, der nicht schon weiß, dass es nicht geht.“
Das hatte sie verstanden. Der Manager, der dann kam, war tatsächlich ein Adler.
Er sagte folgendes: „Wir sind tatsächlich ausgebucht. Das muß ein Versehen unseres Hauses sein, für das ich mich nur entschuldigen kann. Ich möchte so schnell wie möglich eine Lösung für Sie finden. Ich werde sofort herum-telefonieren, um in einem adäquaten Hotel eine Suite zu finden, in der wir Sie auf unsere Kosten upgraden können. Darf ich Sie auf unsere Kosten zu einem Dinner in unser Restaurant einladen, während ich suche?“
Erkennen Sie die Adler? Die Enten werden innerhalb der nächsten Monate entlassen. Enten fallen einer Krise immer zum Opfer. Und dann werden sie sagen: „Wie ungerecht. Ich glaube, meinem Chef hat meine Nase nicht gefallen.“
Die Adler dagegen werden befördert.
Hier einige Unterschiede zwischen Enten und Adler:
Enten sind Pessimisten: Wenn sie Blumen riechen, suchen sie nach dem Sarg.
Adler sind Optimisten: Sie suchen selbst in Problemen nach Chancen.
Enten erzählen sich gegenseitig ihre negativen Erlebnisse. Sie halten sogar Entenversammlungen zu diesem Zweck ab.
Adler berichten nur die positiven Dinge.
Enten tun nur das Nötigste – oft noch nicht einmal das.
Adler gehen die Extrameile. Sie tun mehr, als irgend jemand von ihnen erwarten könnte.
Enten arbeiten langsam. Sie haben so intelligente Sprüche drauf wie: „Ich bin hier auf der Arbeit und nicht auf der Flucht (ha, ha)“.
Adler erledigen alles S.S.W.I.M. (so schnell wie irgend möglich).
Enten wissen alles besser und finden Gründe, um nichts zu tun.
Adler sind lernbereit und tun es einfach.
Enten finden Ausreden und Adler finden Lösungen.
Enten gehen kein Risiko ein.
Adler haben auch manchmal Angst, aber sie tun es trotzdem.
Enten arbeiten von zehn bis sechs. Adler arbeiten von sechs bis zehn.
Enten warten darauf, dass sie gefüttert werden und wenn sie nicht genug bekommen, dann quaken sie. Adler übernehmen volle Verantwortung und holen sich, was sie wollen.
Enten müssen lieben, was sie haben. Adler holen sich, was sie lieben.
Für die Enten besteht die Welt aus einem kleinen Tümpel.
Adler erreichen die höchsten Gipfel.
Gewinner leben wie Adler.
Aus: DIE GESETZE DER GEWINNER