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Ist Naturschutz ein Kampf gegen Windmühlen?
Kürzlich habe ich auf Netflix den Film „The ivory game“ über den Kampf gegen den Elfenbeinhandel gesehen und es hat mich traurig gemacht, was dort berichtet wurde. Es scheint wie bei Don Quichote ein Kampf gegen Windmühlen, den die Wildhüter und die Naturschützer gegen die Kriminellen führen.
Alle 15 Minuten wird ein Elefant getötet
Alle 15 Minuten wird in Afrika ein Elefant getötet – rund 40.000 waren es letztes Jahr nach Angaben der African Wildlife Foundation insgesamt. Dabei gibt es in Afrika nach Angaben der Organisation nur mehr 400.000 bis 500.000 Elefanten.
Geht es so weiter, werden vermutlich bis 2030 keine Elefanten mehr übrig sein.
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
Weisheit der Cree Indianer
Die Länder kämpfen dabei auf unterschiedliche Art und Weise gegen die Wilderei. Während in Kenia aufgrund der Jagd auf die Wilderer die Anzahl der getöteten Elefanten von 384 2012 auf 98 2015 zurückging, kämpfen Sie in Südafrika mit Drohnen gegen die Killertruppen.
Beschlagnahmtes Elfenbein wird verbrannt
Eine weitere Maßnahme, um den Handel zu unterbinden ist die Verbrennung von beschlagnahmten Elfenbein.
Es sollte ein Signal gegen illegalen Elfenbeinhandel sein! In Kenias Hauptstadt Nairobi wurden im Mai 2016 über 100 Tonnen konfiszierte Elefantenstoßzähne und Nashorn-Hörner verbrannt. Es soll sich um die größte Menge an Elfenbein handeln, die jemals vernichtet wurde. 48 Stunden hat es gedauert, bis die riesigen Haufen abgebrannt waren.
Die Killer erhalten nur einen Bruchteil
Während die Wilderer ihr Leben riskieren und dafür pro Kilo umgerechnet 70 bis 80 $ erhalten, kassieren die Zwischenhändler schon ca.2700$. Und die gehen nahezu kein Risiko ein.
Die Jäger arbeiten in Gruppen, bewaffnet mit AK47. Und der Busch ist gross. Und so werden viele oft nicht erwischt. Treffen doch mal Parkranger und Wilderer aufeinander, enden diese Begegnungen dann oft für den einen oder anderen tödlich.
Die Angst vor Vergeltung lässt Mitwisser schweigen
Wer etwas weiß, der schweigt. Wer doch redet der riskiert sein Leben. Teilweise verdienen die Bauern mit, indem sie die Wilderer zu den Tieren führen. Und Sicherheitskräfte sowie Zollbeamte werden oft bestochen, damit das Elfenbein den Weg zu den Abnehmern findet.
Und die Gelder, die die Organisationen einnehmen, fließen dann oft weiter in den Drogen- und Waffenhandel.
Längst ist das Problem eher Global zu sehen
Neben den Problemen, mit denen die Helfer vor Ort kämpfen, gilt vor allem Asien als Hauptabnehmer für Elfenbein. Dort gibt es immer noch einen legalen Handel. So landet dann das Elfenbein von tausenden Elefanten, Nashörnern und Nilpferden in rostigen Containern zur weiteren Verarbeitung in den chinesischen Häfen.
Dort ist dann kaum mehr zu kontrollieren, ob die Händler mit legal erworbenen Elfenbein oder doch illegal beschafften handeln!
Wobei ich auch die legale Beschaffung, also das legale Abschlachten von Elefanten, Nashörnern und Walrossen aufs stärkste verurteile.
Für mich hat allenfalls das Schlachten von Tieren eine Berechtigung, wenn es dabei um die Frage der Nahrungsbeschaffung geht. Doch auch hier sollte genau geschaut werden, wie das ganze human geschehen kann. Denn auch in der Massentierhaltung .
weitere Quellen
CRI Online: Yao Ming führt den Kampf gegen den Handel mit Elfenbein
N-TV: Wie Afrika gegen Wilderer kämpft
Welt.de: Das blutige Geschäft mit Elfenbein und Horn
Zeit online: Ausrottung
Spiegel online: Elefanten-DNA verrät Jagdgebiete der Wilderer
Fazit
Natürlich ist die Wilderei um das Elfenbein nur ein Teil des Problems. So stieß ich bei meiner Recherche auch auf Berichte, bei denen es um Wilderei bei uns in Deutschland geht. Die Zerstörung der vorhandenen unangetasteten Lebensräume ist ebenso ein riesen Problem! Mit deren Auswirkungen werden sich auch unsere nachfolgenden Generationen herumschlagen müssen.
Es gibt also genug Gründe, den Kampf gegen die Windmühlen zu beginnen. Und jeder kann mit kleinen Taten seinen Teil dazu beitragen. Und wenn das nur bedeutet, die Informationen weiter zu tragen. 🙂
über den Autor
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Frank Ohlsen ist Entspannungstrainer und Outdoorcoach mit den Schwerpunkten Achtsamkeit, Mentaltraining und Persönlich-keitsentwicklung. Seine Vision von einer besseren Welt lautet: Meine Reisebegleiter jeden Tag ein bisschen glücklicher machen und Wege aufzeigen, dass es so bleibt.