Authentizität auf dem Jakobsweg

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Authentizität auf Reisen

Ulrike vom Bambooblog Hamburg hat zu einer wundervollen Blogparade zum Thema Authentizität auf Reisen aufgerufen. Da das Thema Authentizität ja auch bei mir auf dem Blog immer wieder ein Thema ist, wollte ich da gleich auch noch ein paar Worte zu schreiben. Nach kurzem nachdenken kamen mir da dann gleich meine Erfahrungen vom Jakobsweg in den Sinn.

Doch zunächst einmal die Frage, was ich unter Authentizität auf Reisen verstehe? Nun, für mich sind es neben den Denkmälern, Bauwerken und der Natur doch noch viel mehr die Begegnungen der Menschen, mit denen ich mich austauschen kann.

Authentisch sind doch vor allem die Menschen, die hinter den Ereignissen stehen.

Und auf dem Jakobsweg kam ich mit Menschen aus vielen unterschiedlichen Nationen zusammen, Menschen, mit denen ich einen regen Austausch übte. Mit einigen von Ihnen stehe ich auch heute noch, vier Jahre nach meiner Reise in regelmäßigem Austausch. Es sind Freunde geworden.

Der Jakobsweg ist wohl auch so ein Weg, auf dem sehr schnell deutlich wird, ob jemand authentisch ist oder nicht. Und meine Erfahrungen waren durchweg positiv. Oder liegt es vielmehr daran, dass alle entweder zu Fuß oder mit Pferd, Esel oder Fahrrad unterwegs sind, und deshalb spätestens nach zwei bis drei Tagen beginnen, über ihr Leben nachzudenken?

Ich bin ihn in 2012 gegangen, gestartet bin ich in Leon. Und hier hatte ich eine großartige Begegnung mit einer Spanierin, von der ich immer sage, es sei die Begegnung mit meinem ersten Engel auf dem Weg gewesen.

Denkmal in Leon
Denkmal in Leon

Ich traf am Abend gegen 22:00 Uhr auf dem Busbahnhof ein und musste jetzt noch den Weg zu einer Herberge finden. Doch ich fand weder die Muscheln, die den Weg weisen sollten, noch fand ich irgendwelche Hinweise darauf, wo eine Herberge zu finden ist.

Begegnung mit einem Engel

So sprach ich dann nach einiger Zeit der vergeblichen Suche eine gut gekleidete Spanierin auf Englisch an und hatte das Glück, dass Sie mich verstand. Und dieser Engel wies mir nicht nur den Weg, nein, sie geleitete mich durch verwinkelte Gassen zu eben dieser. Und diese Tat erwies sich als günstig. Denn es war mittlerweile 23:30 Uhr durch und die Herbergen nehmen nach 22:00 Uhr normalerweise niemanden mehr auf. Mein Engel redete aber auf die Nonnen ein, bis diese ein Einsehen mit mir hatten und mir doch noch ein Quartier gaben. Ich erhielt noch in der Nacht meinen Pilgerausweis mit dem ersten Stempel. Nur kurz konnte ich mich von meinem Engel verabschieden. Doch bis zum heutigen Tag bin ich ihr für Ihren Einsatz und Ihr Vertrauen sehr dankbar.

Die Basilika in Leon
Die Basilika in Leon

Großartige Menschen

Unterwegs traf ich noch viele Menschen. Eine Eigenart auf dem Weg ist wohl, dass man sich in die Augen sieht und dann einen guten Weg wünscht, um dann einfach weiter zu gehen. Und dann wieder trifft man auf eben solche, bei denen man sofort eine Verbindung spürt und mit ihnen dann einen Teil des Weges gemeinsam geht. Und wie sich dann sehr schnell in den Gesprächen heraus stellt, gibt es dann sehr viele Gemeinsamkeiten.

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Neben Menschen, wie Scott from Scotland, Michael aus Dublin, Greg und Martin aus San Diego und anderen traf ich auch auf Spanier. Barbesitzer und Bedienungen oder Besitzer der Herbergen am Wege.

Freunde auf dem Camino
Pilger unter sich – zusammen mit der Besitzerin der Herberge
Freunde
Greg, Christian, ich und Martin

Ein Taxifahrer entpuppt sich als ein weiterer Engel

Auf dem letzten Stück des Weges, ich war unterwegs nach Finisterre, traf ich auf einen zweiten Engel. Einen Tag vor Ankunft in Santiago hatte ich mir eine Verletzung an meiner Wade zugezogen und konnte nur noch sehr langsam wandern. Ich war am Abend des Vortages von Santiago de Compostella nach Finisterre aufgebrochen, hatte dann in der Nacht drei Stunden in meinem Zelt in Ponte Maceira übernachtet und den Sonnenaufgang genossen und wanderte darauf hin bis 21:00 Uhr durch. Am Ende meiner Kräfte betete ich zu Gott, mich würde jemand die letzten vier Kilometer auf dem Weg zur nächsten Herberge begleiten und stützen.

Puente Maceira bei Sonnenaufgang
Puente Maceira bei Sonnenaufgang

Nur 10 Minuten später kam mir ein Taxifahrer entgegen, der meine Situation erkannte und mich auf seinem Rückweg zur nächsten Herberge nach Olveiroa brachte. So traf ich dann meinen zweiten Engel auf meinem Weg.

Fazit

Authentische Menschen können wir überall und in allen Nationalitäten treffen. Wertschätzung diesen Menschen gegenüber öffnet uns Ihre Herzen. Je offener wir anderen gegenüber sind, um so mehr werden wir von Ihnen aufgenommen. Und so bilden sich dann auch Freundschaften, die über Jahre Bestand haben.

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Wiedersehen mit Martin in Berlin 2016 Eine Deutsch-Amerikanische Freundschaft

über den Autor

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Me_web Frank Ohlsen ist Entspannungstrainer und Outdoorcoach mit den Schwerpunkten Achtsamkeit, Mentaltraining und Persönlich-keitsentwicklung. Seine Vision von einer besseren Welt lautet: Meine Reisebegleiter jeden Tag ein bisschen glücklicher machen und Wege aufzeigen, dass es so bleibt.

4 Gedanken zu „Authentizität auf dem Jakobsweg“

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