Es hört doch jeder nur, was er versteht. Johann Wolfgang von Goethe

Die Schwierigkeit des Zuhörens

Contents

Die Schwierigkeit des Zuhörens

Ich habe bereits in der Vergangenheit über die Probleme des zuhören geschrieben, jetzt gibt es eine Neuauflage in Verbindung mit der Blogparade von Veronika Krytzner

Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören.
(Die Weltbühne)  Kurt Tucholsky

Kennst du das auch?

Du erzählst deinem Partner etwas und stellst während des Gespräches oder auch erst einige Zeit später fest, das dieser überhaupt nicht zugehört hat? Oder dein Gegenüber unterbricht dich, während du etwas erzählen willst, fällt dir ins Wort und greift dich dabei vielleicht auch noch an? Oder auch die Situation, das dir jemand etwas erzählen will und du gerade große Schwierigkeiten hast, ihm zu folgen?

[sam_ad id=“18″ codes=“true“]

Aber warum fällt uns das aktive zuhören denn oft so schwer und warum verletzen wir den anderen so oft?

Ein Grund für Verletzungen ist vielleicht, dass wir oft zu emotional reagieren und unseren Frust raus lassen – und dabei ganz unüberlegt und eigentlich ohne Absicht den anderen verletzen. Dann schaukelt sich das Gespräch oft sehr schnell hoch und endet in einem handfesten Streit.

Ein Grund warum unser Partner nicht zuhört,  könnte sein, dass er gerade mit etwas anderem beschäftigt ist und daher Probleme mit dem zuhören hat – er ist abgelenkt.

Für ein aktives zuhören sollten also die beteiligten Parteien darauf achten, dass alle gerade bei der Sache sind und konzentriert bleiben.

Das Zuhören ist eine Kunst an sich. Wenn wir mit stillem und konzentriertem Geist zuhören, ist es möglich, tatsächlich für das empfänglich zu sein, was die Worte sagen. Manchmal blitzen unerwartet tiefe Einsichten auf.
Joseph Goldstein

Ferner sollte gerade in Diskussionen das Gespräch sachlich geführt werden.  Also keine persönlichen Angriffe, denn die führen in der Regel immer dazu, dass das Gespräch aus dem Ruder läuft.

Lässt sich dieses nicht vermeiden oder ist es bereits geschehen und wir befinden uns in einem Konflikt, dann bietet sich die Form des Zwiegespräch an, um die Probleme zu lösen. Zwiegespräche sind auch ein gutes Mittel, um das aktive Zuhören zu üben.

Nutzen Sie die Form der Zwiegespräche

Mein Tip: Lass alle Ablenkungen weg, also z.B. den Fernseher und das Radio aus, sucht euch einen ruhigen Ort und sprecht mit Eurem Partner über die Dinge, die Euch bewegen.

Zwiegespräche werden nicht nur von Psychologen zu Therapiezwecken genutzt, Sie helfen auch im alltäglichen Umgang miteinander und können sogar ein Mittel im Unternehmen sein, um sein gegenüber besser zu verstehen. Das setzt dann natürlich bei allen Beteiligten, ganz besonders bei den Vorgesetzten, eine gewisse Offenheit voraus.
Beim Zwiegespräch nehmt Ihr euch z.B. einmal die Woche 90 Minuten Zeit für Euren Partner und sprecht nach folgenden Regeln über die Dinge, die Euch bewegen.

1. Suchen Sie einen festen Termin einmal in der Woche. Außerdem empfiehlt es sich, einen Ersatztermin zu vereinbaren, zu dem Sie sich zusammenfinden, sollte der Haupttermin einmal ausfallen.
2. Sitzen Sie sich gegenüber.
3. Thema ist immer „Was bewegt mich im Moment am Stärksten?“
4. Jeder Partner hat zu Beginn jeweils eine Viertelstunde Zeit, über seine Momente zu sprechen, während der Andere nur zuhört und nicht dazwischen spricht. Er kann diese Zeit nutzen, um zu sprechen oder auch schweigen. Auch kurze Notizen können gemacht werden. Nach einer Viertelstunde ist dann der Wechsel.
5. Sprechen Sie in der Ich-Form, damit Sie den Partner nicht angreifen.
6. Unterbrechen Sie den Partner nicht und stellen Sie keine Fragen, das bringt Ihr gegenüber möglicherweise aus dem Konzept.
7. Es werden auch keine Ratschläge gegeben. Es geht nur ums zuhören.

Die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet, daß wir weniger sprechen und mehr zuhören sollten.
Zenon von Elea

Im Zwiegespräch lernen wir unseren Partner neu kennen. Wir können unseren Partner nicht ändern, aber möglicherweise ändern wir uns damit, verändern unsere Einstellung unserem Partner gegenüber.

Und da unser Partner uns auch besser kennen lernt, ist dieser möglicherweise doch gewillt, sich ebenfalls zu ändern. Denn wenn wir uns verändern, verändert sich auch unser Umfeld.

Ich wünsche Euch erfolgreiches zuhören.

Ein Gedanke zu „Die Schwierigkeit des Zuhörens“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

sechzehn + vierzehn =