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Gehorsam – wie weit darf es gehen?
Definition: Gehorsam ist prinzipiell das Befolgen von Geboten oder Verboten durch entsprechende Handlungen oder Unterlassungen. Das Wort leitet sich (ähnlich wie Gehorchen) von Gehör, horchen, hinhören ab und kann von einer rein äußerlichen Handlung bis zu einer inneren Haltung reichen. Quelle: Wikipedia
Häufig werden an uns Forderungen und Aufgaben gestellt, die wir nicht erfüllen können oder wollen. Dabei können sich auch schnell die Frage stellen, wie ich mich gegen solche Aufgaben zur Wehr setzen kann. Abhängig davon, wie die Autoritätsperson auftritt, befolgen wir den Befehl ohne großes Murren.
Das Milgram Experiment
Stanley Milgram hat dazu 1961 ein Experiment gestartet, bei dem es darum ging, inwieweit sich Personen dazu bewegen lassen, anderen Leid zu zufügen. Der Versuch bestand darin, dass ein „Lehrer“ – die eigentliche Versuchsperson – einem „Schüler“ (ein Schauspieler) bei Fehlern in der Zusammensetzung von Wortpaaren jeweils einen elektrischen Schlag versetzte. Ein Versuchsleiter (ebenso ein Schauspieler) gab dazu Anweisungen. Die Intensität des elektrischen Schlages sollte nach jedem Fehler erhöht werden. Diese Anordnung wurde in verschiedenen Variationen durchgeführt.
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Am Ende des Experimentes ergab sich dann, dass der überwiegende Teil der Probanden auch bei dem größten Flehen der Schüler die Stromschläge auch bis zur vollen tödlichen Höhe von 450 V erhöhte.
Die Verantwortung der Probanden wurde jeweils auf den Versuchsleiter abgeschoben, der ja jedes mal bestätigte, das die Stromschläge bei Fehlern ausgeführt werden müssten, um ein repräsentatives Versuchsergebnis zu erhalten.
Was mich dabei in Erstaunen versetzt, das die Probanden jedes mal weiter gegangen sind, als sie wollten und nur der geringste Teil für sich die Grenze gesetzt und auf das Flehen gehört hat, anstatt den befehlen weiter zu gehorchen. Sind wir Menschen so abgestumpft, das uns die Schreie der gepeinigten nicht stören, wenn eine Autorität uns sagt was wir zu tun haben?
Was denkt ihr darüber?
Die Psychologie der Massen beeinflusst das Einzelne Individuum
Oder steckt dahinter vielleicht etwas ganz anderes? Blicken wir doch mal in der Geschichte zurück, dabei brauchen wir gar nicht so weit zurück gehen. Steckt dahinter vielleicht die Beeinflussung der menschlichen Psyche über die Massen? Denn wie ist es sonst zu erklären, dass ein ganzes Volk in den Krieg zieht, obwohl doch die eigentliche Einstellung des Einzelnen Individuums unter normalen Umständen niemals zu einer Waffe greifen und töten würde?
Bei dieser Beeinflussung durch einen charismatischen Führer stellen die Individuen Ihre Bedürfnisse hinten an, um dem „Zwang“ der Gruppe zu folgen.
Gustave le Bon hat in seinem Werk „Die Psychologie der Massen“ von 1911 unter anderem festgestellt, dass die Massen sich über Ihr Unterbewusstsein steuern lassen und damit eben Sachen machen, die sie im vollen Bewusstsein nicht tun würden.
Als Ursachen stellte er unter anderem fest:
1. Der Einzelne erhält durch die Masse ein Gefühl unüberwindlicher Macht, welche ihm damit zu Handlungen verleitet, die er alleine nicht ausführen würde.
2. In der Masse ist durch die geistige Übertragung jedes Gefühl und jede Handlung übertragbar, und zwar in dem Maße, das der Einzelne seine persönlichen Wünsche zu Gunsten des Gesamtwohls opfert.
3. Die Wichtigste Ursache ist die Beeinflussbarkeit, mit der die Person Ihrer Persönlichkeit beraubt und der herrschenden Person unterworfen wird, ihr gehorcht und somit seinem Willen unterworfen ist.
So ist es dann auch zu erklären, dass die Massen zu Taten verleitet werden, die keiner der einzelnen alleine tun würde.
Sie verlieren ihr Urteilsvermögen, Ihre Fähigkeit zum logischen Denken, werden Triebhaft und leicht erregbar. Und damit sind Sie sehr leicht für die Ziele Einzelner zu überzeugen.
Weiter schwinden in der Masse die Hemmungen, denn in Ihr gehen die Taten Einzelner in der Gesamtheit unter.
Darf der Bürger auch nur für einen Augenblick und im geringsten Grad sein Gewissen einer fremden Autorität überlassen?
Wozu hat denn jeder Mensch ein Gewissen?
frei nach Henry D. Thoreau
Beobachten wir vielleicht auch gerade jetzt genau diese Art der Beeinflussung ganz intensiv bei der IS?
Schon zur Zeit der Französischen Revolution hat die convention nationale als Masse unter der Führung einzelner die unschuldigen Menschen aufs Schafott geschickt – unter dem Jubel der Bevölkerung.