Zwei Blumen blühen für den weisen Finder, sie heißen Hoffnung und Genuß. Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759 - 1805)

Über das Suchen

Über das suchen

Im Matthäus Evangelium 7:7 heißt es:
Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.…

Dem stimme ich zu dem Teil zu, dass wir wohl alle Suchende sind, nur all zu häufig verlieren wir uns im suchen und vergessen dabei das finden, denn wir konzentrieren uns dabei zu sehr auf das, was wir zu suchen glauben und verlieren dabei schnell den Blick auf die Dinge, die so offensichtlich sind.

Für diese Dinge sind unsere Augen, unsere Ohren und unser Herz verschlossen, da wir uns mit aller Macht auf das Suchen des Einen von uns gesetzten Zieles setzen.

Es ist zweifelsohne wichtig, ein festes Ziel zu haben und dieses auch nie aus den Augen zu lassen, aber während wir uns auf dem Weg zum Ziel bewegen, sollten wir auch immer rechts und links schauen, was das Leben uns noch bringen mag.

dazu gibt es in Hermann Hesses „Siddhartha“ ziemlich zum Ende eine schöne Textpassage:

Wenn jemand sucht, sagte Siddhartha, dann geschieht es leicht, daß sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, daß er nichts zu finden, nichts in sich einzulassen vermag, weil er nur immer an das Gesuchte denkt, weil er ein Ziel hat, weil er vom Ziel besessen ist. Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben.

Ich sehe es ähnlich. Setze dir ein Ziel, mache dich auf den Weg und lasse alles los.

Was man sucht – es läßt sich finden, was man unbeachtet läßt – entflieht!  Sophokles (496 - 405/6 v. Chr.)

Wie oft geschieht es, dass wir in dem Augenblick das Ziel erreichen, wenn wir alle Erwartungen fallen lassen. Es offenbart sich dann von ganz alleine auf eine oft völlig unerwartete Art und Weise.

Wenn wir unsere Ziele in völliger Erwartungslosigkeit verfolgen, werden wir all zu oft positiv überrascht.
Wir aber setzen Erwartungen, wie sich unser Ziel zu zeigen hat. Und werden dann sehr oft enttäuscht.

Also lautet mein Tip: Werdet vom Suchenden zum Findenden, lasst alle Erwartung los und folgt eurem Weg mit offenen Augen und vor allem mit offenem Herzen.

2 Gedanken zu „Über das Suchen“

  1. Lieber Frank,

    das ist ja wirklich eine schöne Ergänzung für meinen Artikel. Stimmt deine Aussage: wenn man zwar ein Ziel hat, es aber etwas lockerer sieht, dann kann es kommen oder etwas Besseres.

    Herzliche Grüße
    Barbara

    1. Liebe Barbara,
      das ist meine Erfahrung, ja.
      Unsere Ziele erfüllen sich, wenn wir Sie nicht aus den Augen verlieren – lassen wir aber los und gehen dann den Weg, dann kommen diese oft aus einer ganz unerwartetetn Richtung und in einer unerwarteten Form.
      So erlebe ich es immer wieder.
      Gerade in solchen Fällen erlebe ich es so, dass wir manche Ziele nicht erreichen sollen, um eben die größeren Ziele auf uns warten.
      HG
      Frank

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