Der Klügere gibt nach. Eine traurige Wahrheit begründet die Weltherrschaft der Dummheit. Marie von Eber Eschenbach

Richtig streiten

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Richtig streiten – ein nicht ganz einfaches Unterfangen

Richtiges Streiten will gelernt sein.
Es ist nicht einfach, zu streiten und dabei den anderen nicht zu verletzen. Wurde uns doch schon von klein auf bei gebracht, dass Streiten etwas negatives ist. Ich kenne das aus Eigener Erfahrung, da wurde ich von meinen Schwestern getrennt, wenn wir uns mal gestritten haben und einer von uns oder Beide bekamen Ärger, weil wir stritten.
Oft genug wurden wir gar nicht gehört, um was es bei dem Streit ging oder es gab dann zum Älteren den Spruch „Der Klügere gibt nach…“

Was für ein Quatsch.
Wenn die Klügeren immer nachgeben, geschieht nur das, was die Dummen wollen.

Wenn wir heute streiten, geschieht es oftgenug nur noch durch persönliche Angriffe – einhergehend mit großen Verletzungen. Wie oft sind durch solch ein Verhalten schon Freundschaften zerstört worden.

Es ist schwer, in einem Jahr einen Freund zu gewinnen. Es ist leicht, ihn in einer Stunde zu verlieren.
Chin. Sprichwort

Konstruktiv zu streiten ist eine Kunst, mit der wir Beziehungen stärken können.

Mit einigen wenigen Tipps aus der gewaltfreien Kommunikation kann es gelingen, in einem konstruktiven Gespräch zu bleiben. Es setzt aber eine entsprechende Lernwilligkeit voraus. Hier nun einige Tipps aus meiner Erfahrung, die ich auch in meinen Seminaren lehre.

1. Verwende Ich-Sätze, um Deine Gefühle zu vermitteln.
So machst du dem anderen klar, was dich verletzt hast – der weiss vielleicht gar nicht, was er mit seiner Aussage ausgelöst hat.

2. Vermeide Du- oder Sie-Sätze
Solche Sätze beinhalten oft Anschuldigungen – und das sorgt dann dafür, dass dein Gegenüber sich verteidigen will.

3. Vermeide Wörter wie nie oder immer
Mit Pauschalierungen verallgemeinern wir all zu gerne die Dinge, die uns beim anderen stören.
Bsp.“ Nie hilfst du mir beim Abwaschen
Stimmt das so wirklich? Besser sind da Fakten zu bringen.
Ich musste heute schon wieder die Küche alleine machen. Ich hätte gerne ein wenig Unterstützung.

4. Ebenso solltest Du es vermeiden, den anderen zu beleidigen.
Denn damit verlässt du den konstruktiven Bereich. Willst du die Beziehung nicht gefährden, dann wähle deine Worte bedächtig.

5. Wir neigen dazu, Geschehnisse aus der Vergangenheit hervor zu holen. Auch hier werden für den Gegenüber unter Umständen schlechte Gefühle wach gerufen und das Gespräch wechselt schnell ins negative.
Gehe lieber auf die aktuelle Situation ein.

Eine Mühle kann nicht mit Wasser von gestern mahlen.
(Aus England)

6. Streite nicht in Gegenwart Unbeteiligter, vor allem nicht vor Kindern. Damit ziehst du diese nur in den Streit mit hinein – mit allen negativen Einflüssen. Der Streit sollte nur mit den Beteiligten statt finden, unter vier Augen,  wenn diese dann zu keiner Einigung kommen, kann eine neutrale Person in der Funktion des Mediators hinzu gezogen werden.

7. Lasse deinen Streitpartner ausreden, damit du alle Argumente gehört hast. Bedenke dabei, dass nicht nur Deine Argumente richtig sein müssen.

8. Fasse das gehörte in Deinen Worten zusammen. Dazu ist es enorm wichtig, dass du den Anderen zugehört hast.

9. Versucht, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Das kann auch auf einen Kompromiss hinaus laufen. Dann verliert auch niemand sein Gesicht, beide Parteien gehen als Gewinner aus der Situation hervor.

10. Fange keinen Streit an, wenn du keine Zeit hast. Sei immer darauf gefasst, dass der Andere gute Argumente für sein Handeln hervorbringen kann und dass dieses Zeit braucht, darauf zu reagieren.

11. Versuche dich bei jeder Auseinandersetzung in die Lage deines Gegenübers zu versetzen. Die Art der Sichtweise zuändern, kann dabei helfen, den Anderen und seine Handlungsweise besser zu verstehen.

12. Falle nicht gleich mit der Tür ins Haus. Sprich lieber zunächst über etwas lobenswertes, etwas, was dir an dem Anderen gefällt.

Wenn Du diese Tips beherzigst und fleißig daran arbeitest, bist du auf einem guten Weg, um zukünftig richtig streiten zu können, ohne dabei den anderen bloß zu stellen und zu verletzen.

Mehr zu diesem Thema gibt es auf meinen speziell darauf zugeschnittenen Gruppen-, Einzel- und Firmencoachings.
Termine gibts nach Vereinbarung oder demnächst auch wieder in meinem Seminarplan. Ferner ist wertschätzende Kommunikation auch ein Thema auf unserer gemeinsamen Reise.

 

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