Finisher 2016 beim Marathon in Hamburg

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So erlebten wir unseren Marathon in Hamburg

Am vergangenen Sonntag war es soweit, unser monatelanges Vorbereitungstraining für den Marathon in Hamburg sollte nun seine Früchte tragen.

Wir, das sind meine Tochter Anna-Katharina und ich.

Die Motivation oder Warum man einen Marathon läuft

Viele werden jetzt sicherlich innerlich fragen, warum jemand bereit ist 42,195km zu laufen und diese Strapazen auf sich zu nehmen.

Strecke HH-Marathon
auf 42,195 km quer durch Hamburg

Zu meinen Anfängen des Laufens war die Motivation, etwas ungewöhnliches zu schaffen. 2000 fing ich damit an. Damals lag bei einem Freund die Anmeldung für den Halbmarathon über die Öresund-Brücke. Diese wurde am 1.Juli 2000 eröffnet und ich dachte mir, es muss einfach großartig sein, hier zu laufen.

Damit ich dieses Ziel auch anging, meldete er mich einfach kurzerhand für einen 10 Meilen Lauf im Mai in Schleswig an. Also begann ich zu laufen und war dann am Start mit dabei.

Viele kleine und größere Läufe bis hin zu den Marathons schlossen sich an und ich blieb dabei bis 2008 an Wettkämpfen teil zu nehmen.

Weitere Motive einen Marathon sind natürlich, sich an seine Leistungsgrenzen zu bringen, zu schauen, wie weit ich gehen kann, bevor mein Körper oder mein Geist mich zum Aufgeben zwingen. Wobei der Geist die eigentliche Hürde darstellt.

Für diesen Marathon hingegen war meine Motivation, meine Tochter nicht nur im Training darauf vorzubereiten, sondern Sie dann auch auf dem eigentlichen Weg zu begleiten und ihr jede Unterstützung zu bieten, die notwendig ist. Doch sehr viel unterstützen musste ich sie nicht wirklich.

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Doch zunächst einmal zur Vorgeschichte:

Meine Tochter Anna kam im Herbst letztes Jahr auf mich zu mit der Offenbarung: „Papa, ich will einen Marathon laufen – Du musst mich trainieren, bitte?“ Und wenn ich meinen Kindern helfen kann, in Ihrer persönlichen Entwicklung weiter zu kommen, dann tue ich das auch.

So war es dann auch für mich selbst eine neue Herausforderung. Zwar war nur davon die Rede, sie zu trainieren, aber wenn ich etwas anfange, dann mache ich es gleich richtig.
Also meldete ich mich gleich mit an zum großen Event. Schon in der Vorbereitungsphase stieg ich dann auf die Five Fingers Barfussschuhe um, mit denen ich dann auch den Lauf absolvierte.

Mit 20.000 Läufern am Start

Hamburg ist der zweitgrößte Marathon in Deutschland und der größte im Frühjahr und damit schon etwas besonderes!

Bei einer Temperatur von 11 Grad Celsius und Sonnenschein trafen sich dann die über 20.000 Läufer am Start.

Start am Fernsehturm
Start am Fernsehturm
HammerMann läuft mit seinem Hammer hinterher...
HammerMann läuft mit seinem Hammer hinterher…

Unser gestecktes Ziel für den Marathon war ankommen. Vom Start weg liefen wir gemeinsam die Strecke durch – das Wetter hielt sich weitestgehend – zwei kurze Schauer zwischendurch sorgten für eine ordentliche Abkühlung. Ebenso wie ein eisiger Wind an einigen offenen Stellen. Dieser machte uns ganz schön zu schaffen und ich wünschte mir dann ich hätte meine Jacke anbehalten.

Das begeisterte Publikum

Zwischendurch gab es immer wieder Anfeuerungsrufe vom begeisterten Publikum. Es war Partystimmung in Hamburg. Ob nun Sambabands, Rockgruppen oder Schlagermusik. Die Stimmung hilft den Läufern immer auch ein gutes Stück mit über die Distanz.

ein begeistertes Publikum sorgte für Motivation und Unterhaltung
ein begeistertes Publikum sorgte für Motivation und Unterhaltung

Man darf den Effekt nicht außer Acht lassen. Und so möchte ich mich dann auch bei allen hier stellvertretend für alle Läufer bedanken. Ihr wart ein großartiges Publikum.?

Der Halbmarathon

die Hälfte ist geschafft
die Hälfte ist geschafft

Nach 02:38:07 ist die Hälfte geschafft und es geht bergab. Bis hier her lief alles ganz fantastisch. Unsere Laune ist hervorragend – und auch das Wetter spielt weiterhin mit.

Kleine und große Problemchen

Doch zurück zu uns. Bereits ziemlich früh, ab km26, kamen die ersten Probleme bei meiner Tochter auf und es fiel ihr zunehmend  schwerer. Ihre Knie fingen an zu schmerzen und zum ersten Mal mussten wir ein Stück gehen. Aber sie biss sich durch. An den reichlichen Verpflegungsstellen zwang ich sie immer mal wieder, zu trinken und vor allem auch von den Bananen zu essen. Für mich selber lief der Marathon erstaunlich gut. Ich vermute auch, daß es an den Schuhen lag. Die größte Schwierigkeit war für mich das Tempo nicht zu steigern. Aber das hatte mich auch bereits durch die Trainingszeit begleitet. Ab km 30 liefen wir fast die gesamte Zeit Hand in Hand.

vorbei an den Landungsbrücken. Quelle: HH Abendblatt
vorbei an den Landungsbrücken. Quelle: HH Abendblatt

gegenseitige Unterstützung

Ein Läufer fragte uns dann, wer wen zieht. Meine Tochter antwortete daraufhin, ich würde sie ziehen. Aber ich vermute, sie wollte Ihren alten Herren nur in dem Glauben lassen, es war sicher so, dass Sie mich zog ☺.

Auch gab es einige, die mich immer wieder mal auf meine Schuhe ansprachen.
Es lief sich sehr gut. Einige liefen die Strecke auch komplett barfuß. Da läuft man nicht mehr im eigenen Saft, sagte mir der eine von ihnen und ich sollte es einfach mal probieren. Nachdem ich auf den letzten Kilometern dann doch noch eine Blase am rechten großen Zeh bekommen habe, werde ich das auch nochmal in Erwägung ziehen.

IMAG3227
Brafuss – und das wort wörtlich – durch den Marathon

Die letzten Kilometer waren für meine Tochter extrem hart, sie musste echt kämpfen! Und doch wurden wir zwischendurch sogar noch schneller, wie die Zwischenzeiten zeigen.

Ergebnisübersicht-Anna
Die Zwischenzeiten beweisen es! Zwischen km 30 und km 40 haben wir im Tempo noch zugelegt.

Finisher 2016

Und am Ende schafften wir es dann auch ins Ziel. Wir sind Finisher 2016.
Im Ziel angekommen gab es dann erst einmal das Siegerfoto, eine heiße Brühe, Bananen und ein alkoholfreies Erdinger.

geschafft....
Finisher 2016… sehen wir uns 2017?

Das Gehen fiel uns beiden recht schwer. Doch eines gilt es hier noch zu sagen.

urkunde-Anna urkunde-Frank

Der Morgen danach

Mir geht es erstaunlich gut, ich habe keinerlei Schmerzen mehr und auch keinen Muskelkater, was bei meinen früheren Marathons nie so war. Ob das an den Barfussschuhen lag? Meine Tochter dagegen hat einen Mega Muskelkater, doch der war bei ihr dann am Dienstag auch durchgestanden.

Fazit:

Das gesteckte Ziel, meine Tochter durch den Marathon zu geleiten, habe ich erreicht. Ihr selbst gestecktes Ziel, anzukommen, wurde mit einer für sie excellenten Zeit ebenfalls geschafft. Sie wollte unter 6 h bleiben. Ein deutliches Zeichen! Nächstes Ziel für mich:

Ein Ultramarathon…, und für Anna? Im Moment ist Sie davon überzeugt, nie mehr einen Marathon laufen zu wollen. Bei kürzeren Distanzen ist Sie aber weiterhin gerne dabei.

Der Aha-Moment beim Marathon.

Der Schmerz geht – der Stolz auf das Erreichte bleibt. Mit dem Erreichen hoher Ziele wachsen wir in unserer Persönlichkeit – denn solche Aktionen zeigen uns dass es immer wieder möglich ist, über uns hinaus zu wachsen.

Und für Dich?

Hast du jetzt auch mal Lust, etwas besonderes zu schaffen, ein Ziel zu erreichen, dass du dir zur Zeit noch nicht einmal vorstellen kannst? Sehr gerne unterstütze ich Dich dabei. Ich habe bisher noch jedes meiner gesteckten Ziele erreicht. Das wichtigste dabei: Wie auch schon Winston Churchill vor mir sagte,

Ich gebe nie, nie, niemals auf.

Über den Autor

Wenn Du mehr zu gesunder Lebensweise, Glück, Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung oder über kritische Ansichten zu Natur und Umwelt wissen möchtest, dann sprich mich doch einfach an. Oder buche meinen Newsletter. Ich freue mich auch immer über die Ansichten meiner Leser in den Kommentarfeldern.

Me_webFrank Ohlsen ist Entspannungstrainer und Outdoorcoach mit den Schwerpunkten Achtsamkeit, Mentaltraining und Persönlich-keitsentwicklung. Seine Vision von einer besseren Welt lautet: Meine Reisebegleiter jeden Tag ein bisschen glücklicher machen und Wege aufzeigen, dass es so bleibt.

Ein Gedanke zu „Finisher 2016 beim Marathon in Hamburg“

  1. Ich bin total begeistert, Frank und Anna, das Ihr das gemacht habt! Ganz große Hochachtung vor Eurer Ausdauer und vor allem dann auch der Kraft es durchzustehen!

    Der Geist siegte über den Körper 😉

    bewundernde Grüße

    Sabine

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