Fernseher als Beziehungskiller

Der Fernseher als Beziehungskiller

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Der Fernseher als Beziehungskiller

Ist der Fernseher ein Beziehungskiller?
Zumindest birgt er nach meiner Auffassung entsprechendes Potenzial dazu.

Wie oft läuft der Fernseher bei Ihnen zu Hause, wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen?
Und was passiert in dem Moment in Ihrer Partnerschaft, wenn gerade wieder eine der Lieblingsserien läuft? Findet ein Gespräch statt? In den meisten Fällen wohl eher nicht.

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Daraus ergibt sich für mich das Problem, das wir uns entfremden, wir erfahren nicht mehr von unserem Partner, was er über den Tag erlebt hat und umgekehrt genau so. Wir leben aneinander vorbei. Können wir noch behaupten, unseren Partner zu kennen?
Wissen Sie wirklich, wie Ihr Partner tickt, was er denkt, welche Gefühle er hat. Wann haben Sie das letzte mal wirklich ehrlich über Ihre Gefühle gesprochen, Wünsche geäußert und über die täglichen Dinge diskutiert?

Der Fernseher als Realitätskiller – oder was ist real?

Der Fernseher wird zu unserer Realität, die Vorlieben und Wünsche unseres Partners verschwimmen im Nebel. Das birgt dann zu einem späteren Zeitpunkt durchaus auch mal Zündstoff für den nächsten Streit.

Was kann passieren? Nun, vielleicht haben Sie das auch schon mal erlebt?

Person a ruft Person b an:

A: Wo bleibst du denn, wir sollen doch zu XY, ich sitze hier schon auf heissen Kohlen.
B: Da weiss ich aber nichts von? Ich beeile mich.
A: Das habe ich dir doch vorgestern noch erzählt und du hast genickt.
B: Ich kann mich nicht erinnern.

Und schon geht der Streit los – naja, vielleicht nicht gleich, aber dann auf der Party erzählt B von den ganzen Ereignissen, die seit dem letzten Treffen so passiert sind und A wundert sich.
Auf der Fahrt nach Hause dann
A: Wahnsinn, was du so alles erzählst, und zu Hause erzählst du nie etwas.

Vielleicht ist das sogar Tatsache. Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten:
B hat tatsächlich nichts erzählt, weil ja ständig der Fernseher läuft und so kein Gespräch zu Stande kommen kann oder B hat es erzählt, während der Fernseher lief und A hat nichts davon mitbekommen, weil die Handlung in der Serie eben wichtiger war. Sie hat es eben ausgeblendet.
Und was nun?

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Nutzen Sie die Form der Zwiegespräche

Mein Tip: Lassen Sie den Fernseher mal öfter aus und sprechen Sie mit Ihrem Partner über die Dinge, die Sie bewegen. Versuchen Sie mal regelmäßigen Zwiegespräche – und kommen Sie sich in Ihrer Beziehung wieder näher. Zwiegespräche werden nicht nur von Psychologen zu Therapiezwecken genutzt, Sie helfen auch im alltäglichen Umgang miteinander und können sogar ein Mittel im Unternehmen sein, um sein Gegenüber besser zu verstehen. Das setzt dann natürlich bei allen Beteiligten, ganz Besonders bei den Vorgesetzten, eine gewisse Offenheit voraus.
Beim Zwiegespräch nehmen Sie sich z.B. einmal die Woche 90 Minuten Zeit für Ihren Partner und sprechen nach folgenden Regeln über die Dinge, die Sie bewegen.

1. Suchen Sie einen festen Termin einmal in der Woche. Außerdem empfiehlt es sich, einen Ersatztermin zu vereinbaren, zu dem Sie sich zusammenfinden, sollte der Haupttermin einmal ausfallen.
2. Sitzen Sie sich gegenüber.
3. Thema ist immer „Was bewegt mich im Moment am Stärksten?“
4. Jeder Partner hat zu Beginn jeweils eine Viertelstunde Zeit, über seine Momente zu sprechen, während der Andere nur zuhört und nicht dazwischenspricht. Er kann diese Zeit nutzen, um zu sprechen oder auch schweigen. Nach einer Viertelstunde ist dann der Wechsel.
5. Sprechen Sie in der Ich-Form, damit Sie den Partner nicht angreifen.
6. Unterbrechen Sie den Partner nicht und stellen Sie keine Fragen, das bringt Ihr Gegenüber möglicherweise aus dem Konzept.
7. Es werden auch keine Ratschläge gegeben. Es geht nur ums zuhören.

Im Zwiegespräch lernen wir unseren Partner neu kennen. Wir können unseren Partner nicht ändern, aber möglicherweise ändern wir uns damit, verändern unsere Einstellung unserem Partner gegenüber.
Und da unser Partner uns auch besser kennt, ist dieser möglicherweise doch gewillt, sich entsprechend zu ändern. Denn wenn wir uns verändern, verändert sich auch unser Umfeld.

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall erfolgreiches zuhören.

Quelle des Titelbildes: pixabay

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